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Sale-and-Lease-Back: Definition, Vorteile, Nachteile & Beispiele

  • Autorenbild: Bernd Udge
    Bernd Udge
  • 7. Mai
  • 2 Min. Lesezeit


Sale-and-Lease-Back: Definition, Vorteile, Nachteile & Beispiele

Was versteht man unter Sale-and-Lease-Back (auch: Sale and Lease Back)?Unter einem Sale-and-Lease-Back-Geschäft versteht man eine Finanzierungsform, bei der ein Unternehmen einen Vermögenswert – häufig Immobilien, Maschinen oder Fahrzeuge – verkauft und im gleichen Zuge vom Käufer zurückleast. Der Verkäufer bleibt also Nutzer, erhält jedoch sofort Liquidität aus dem Verkauf.

Was ist ein "Sale and Mietkauf Back"-Geschäft?

Oftmals wird der Begriff „Sale and Mietkauf Back“ fälschlich verwendet. Im Gegensatz zum klassischen Leasing hat der Mietkauf stets einen Eigentumsübergang zum Ziel. Beim Sale-and-Lease-Back bleibt das wirtschaftliche Eigentum hingegen in der Regel beim Leasinggeber, es handelt sich also nicht um einen Mietkauf.

Beispiel für ein Sale-and-Lease-Back:

Ein Logistikunternehmen verkauft seine Lagerhalle für 5 Millionen Euro an einen Investor. Es schließt gleichzeitig einen 15-jährigen Leasingvertrag ab, um das Objekt weiterhin als Zentrallager zu nutzen. Ergebnis: Das Unternehmen erhält sofort Liquidität, verliert jedoch das Eigentum am Gebäude.

Welche Nachteile hat Sale-and-Lease-Back?

Trotz der Liquiditätsvorteile birgt das Modell einige Risiken:

  • Langfristige Mietverpflichtungen mit festen Raten

  • Höhere Gesamtkosten im Vergleich zum Eigentum

  • Verlust von Substanzwerten in der Bilanz

  • Abhängigkeit vom Leasinggeber, insbesondere bei Vertragsverlängerung oder Standortbindung

Welche Arten von Leasing werden unterschieden?

In Deutschland unterscheidet man grundsätzlich drei Arten von Leasing:

  1. Operating Leasing – kurzfristig, kündbar, eher wie Miete

  2. Finance Leasing – langfristig, fester Vertrag ohne Kündigung

  3. Sale-and-Lease-Back – Verkauf mit Rückanmietung des Wirtschaftsguts

Wer aktiviert bei Sale-and-Lease-Back?

Bei einem Sale-and-Lease-Back aktiviert der Leasinggeber (z. B. Investor oder Finanzierungsgesellschaft) den Vermögenswert in seiner Bilanz – nicht der Leasingnehmer. Der Leasingnehmer verbucht lediglich die Leasingraten als Aufwand.

Welche zwei Leasingmodelle gibt es?

Die zwei übergeordneten Modelle sind:

  • Operating Leasing: wirtschaftliches Eigentum liegt beim Leasinggeber

  • Finance Leasing: Leasingnehmer trägt die Risiken und Chancen – das Leasingobjekt erscheint ggf. in seiner Bilanz (Bilanzierungspflicht abhängig von IFRS/HGB)

Wer ist der wirtschaftliche Eigentümer?

Beim Sale-and-Lease-back bleibt der wirtschaftliche Eigentümer in der Regel der Leasinggeber – es sei denn, der Vertrag überträgt Risiken und Chancen vollständig auf den Leasingnehmer (besonders relevant im IFRS-Kontext).

Steuerliche Behandlung beim Sale-and-Lease-Back

Steuerlich wird das Sale-and-Lease-Back als Veräußerung behandelt – Verkaufserlös kann sofort versteuert werden. Die Leasingraten sind beim Leasingnehmer in der Regel voll als Betriebsausgabe absetzbar, wodurch sich ein steuermindernder Effekt ergibt. Für den Leasinggeber kann die AfA (Abschreibung) auf das Wirtschaftsgut relevant sein.

Auswirkungen auf die Bilanz

Durch ein Sale-and-Lease-Back wird der verkaufte Vermögenswert aus der Bilanz des Verkäufers entfernt, was zu einer Reduzierung der Bilanzsumme führt. Dies verbessert häufig Eigenkapitalquote und Liquidität, verschlechtert jedoch ggf. die Kapitaldienstfähigkeit bei hoher Mietlast.

Was bedeutet Sale-and-Lease-Back in der Logistik?

In der Logistikbranche wird dieses Modell häufig bei Lagerimmobilien, Fuhrparks oder IT-Infrastruktur genutzt. Ziel ist es, schnell Kapital für Investitionen in neue Technologien, Personal oder Expansion freizusetzen – ohne die operative Nutzung der Infrastruktur zu verlieren.

Fazit: Wann lohnt sich ein Sale-and-Lease-Back?

Das Modell eignet sich für Unternehmen, die kurzfristig Liquidität benötigen, aber nicht auf Betriebsmittel verzichten können. Es ist ein typisches Instrument in Wachstums-, Konsolidierungs- oder Sanierungsphasen – sowohl im Mittelstand als auch bei Konzernen.

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